Berlin. Die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, hat ein neues Internationalisierungskonzept für die Berliner Wirtschaft vorgestellt. Angesichts wachsender Unsicherheiten in den internationalen Handelsbeziehungen werden auf Grundlage des Konzepts in den Jahren 2025 bis 2027 die Weichen für eine größere Diversifizierung der Berliner Außenwirtschaftsbeziehungen gestellt.
Im Fokus stehen drei Handlungsfelder: erstens die Unterstützung von insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Erschließung neuer Märkte, zweitens das Werben um Investitionen und Ansiedlungen aus dem Ausland und drittens die Gewinnung von internationalen Fachkräften für die Berliner Wirtschaft.
Während die wichtigen Wirtschaftsbeziehungen zu den USA und China aufrechterhalten und, wo nötig, justiert werden sollen, rückt das Internationalisierungskonzept Indien, die MENA-Region und Sub-Sahara-Afrika, sowie Lateinamerika – insbesondere Mexiko und Brasilien – stärker in den Blick der Förderaktivitäten der Wirtschaftsverwaltung. Die Europäische Union bleibt der für Berlin wichtigste Wirtschaftsraum. Hier sollen insbesondere die Wirtschaftsbeziehungen zum Nachbarland Polen und perspektivisch auch zur Ukraine weiter vertieft werden.
Das Internationalisierungskonzept ist eng verknüpft mit der Innovationsförderung der Wirtschaftsverwaltung und stellt die Berliner Wachstumsbranchen FinTech, HealthTech, DeepTech, AI, GreenTech und die Kreativbranche in den Mittelpunkt der globalen Vernetzungsaktivitäten. Dadurch soll Berlins Position als Innovations- und Wirtschaftsstandort im schärfer werdenden internationalen Wettbewerb um Talente und Investitionen weiter gestärkt werden.
Im Rahmen des Internationalisierungskonzepts soll das Netzwerk der bestehenden Berliner Auslandsbüros in New York und Peking personell gestärkt und um ein neues Büro in Indien erweitert werden. Vorgesehen dafür ist Bengaluru, die Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka. Die als „indisches Silicon Valley“ bekannte Metropole ist ein bedeutendes Wissenschaftszentrum und eine Hochburg für Startups und Talente. Die Berliner Auslandsbüros werben um Investitionen und Fachkräfte für Berlin und unterstützen Berliner Unternehmen beim Zugang zu den jeweiligen Märkten.
Das Förderprogramm für Internationalisierung (PfI) der Wirtschaftsverwaltung soll auf jährlich sechs Millionen Euro ausgebaut werden. Künftig soll neben der Unterstützung von kleinen und mittleren Berliner Unternehmen bei den ersten Schritten zur Erschließung neuer Märkte auch ein Inboundprogramm für internationale Ansiedlungen enthalten sein. Zudem soll ein neues Berlin Business Representatives Netzwerk aufgebaut werden, das weltweit mit ehrenamtlichen Repräsentantinnen und Repräsentanten in den Zielländern aktiv für den Standort Berlin wirbt und die internationale Vernetzung unterstützt.
Das Internationalisierungskonzept für die Berliner Wirtschaft ist online auf der Website der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe abrufbar.
Der Beitrag Berliner Wirtschaft soll internationaler werden erschien zuerst auf Wirtschaft und Markt.